Besuch aus Darmstadt !
Ein ungewöhnliches Wohnhaus in Ihringshausen war Anlaß für einen besonderen Besuch. MitarbeiterInnen des „Institut Mathildenhöhe“ in Darmstadt wollten mit eigenen Augen das Gebäude besuchen, dessen Entstehung 1914 in Darmstadt datiert. Dieses, als „Zerlegbares Ferienhaus“ für die Künstlerkolonie-Ausstellung konzipierte Gebäude wurde von Künstler und Architekt Albin Müller (1871 – 1941) entworfen und hat einen spannenden Weg über Kassel nach Ihringshausen gefunden. Darüber berichtet sogar die FAZ in ihrer Ausgabe vom 21.10.2021. Zu seinem 150. Geburtstag ist Müller auf der „Mathildenhöhe Darmstadt“ (seit Juli 2021 Weltkulturerbe) eine Ausstellung gewidmet. Sie ist noch bis zum 27. Februar 2022 zu sehen. Einen Ausstellungskatalog mit der Ihringshäuser Erwähnung wurde dem FKHI für seine Mithilfe freundlicherweise überlassen und kann im Vereinsraum eingesehen werden.
Gegenstand des Interesses / Besuches war das in Ihringshausen stehende „Teehaus“ auf dem Steimel, auf das man durch Internetrecherchen gestoßen war. Hierzu ist auf der Homepage des FKHI ein ausführlicher Bericht zu lesen (https://www.fkhi.de/artikel/ „Das Wandern ist des Müllers Lust“).
Es wurden noch einmal viele Fotos für eine detaillierte Dokumentation gemacht und dann ging es für die MitarbeiterInnen (versorgt mit Alter Wurst und Brot) auf die Weiterreise nach Braunlage. Dort wirkte Albin Müller an der Gestaltung des Sanatorium Dr. Barner mit. Auch hier soll eine ausführliche Fotodokumentation stattfinden.
Zur Besichtigung des „Teehauses“ haben sich auf dem Steimel v.l.n.r. versammelt:
Carolina Maddé, Dr. Sandra Bornemann-Quecke (stellv. Direktorin), Rita Schade (bewohnte mit ihrer Familie das Haus bis ca. 1972), Dr. Philipp Gutbrod (Direktor Institut „Mathildenhöhe“), Barbara Muhr und vom Freundeskreis Doris Rösch und Dr. Barbara Wagner
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Die Eisenbahn in Ihringshausen
Irgendwie ist sie hier allgegenwärtig. Obwohl es genug Unter- und Überführungen gibt, teilt sie den Ort in zwei Teile, wie ein Fluss. Allein durch ihre Geräusche ist sie präsent. Wer im Garten sitzt oder nachts im Sommer die Fenster offen hat, der hört den Takt, den die Eisenbahnräder auf Weichen und Schienenstößen erzeugen. Und sie hat den Ort mitgestaltet, hat für Generationen Lohn und Arbeit bedeutet, sei es für die direkt bei ihr Bediensteten oder für die Menschen, die in den Industriebetrieben gearbeitet haben, die sich eben wegen der Bahn hier ansiedeln konnten. Sie war Prestigeobjekt, wie man an den Illustrationen im Buch des „FKHI“ (Freundeskreis historisches Ihringshausen e.V.) über den Bahnhof Ihringshausen erkennen kann.
Und mancher, der über ein wenig Fantasie verfügt, wird sich vielleicht irgendwann gefragt haben, woher all diese Züge kommen und wohin sie fahren. Und hatte dabei möglicherweise ein klein wenig Fernweh bekommen, wenn sie früher mit ihren imposanten Dampflokomotiven durch Ihringshausen donnerten, man ihre weißen Dampffahnen von vielen Stellen aus sehen und die lang gezogenen Pfiffe überall hören konnte. Im Kursbuch von 1914 finden sich schon Verbindungen über Ihringshausen wie „Wien-Amsterdam“, „Berlin-Mailand“ oder „Triest-Hamburg“. Und das zu einer Zeit, in der viele Menschen kaum ihren Heimatort verlassen haben. Aber eine solche Reise, z.B. von Berlin nach Paris kostete 89,30 M, das entspricht einem heutigen Gegenwert von etwa 492,00 €. Hinzu kam ein Zuschlag in Höhe von 31,50 M (174,00 €). Nur sehr wenige konnten sich das damals leisten, sie lebten in meist sehr einfachen Verhältnissen und waren froh, wenn sie finanziell einigermaßen über die Runden kamen.
Nach dem Ersten Weltkrieg dürfte der „Skandinavien-Schweiz-Express L 91/92“ der Star auf den Ihringshäuser Gleisen gewesen sein. Ein exklusiver Luxuszug, der es in Sachen Komfort locker mit dem legendären Orient-Express aufnehmen konnte. Er verkehrte in den 1920er Jahren von Mitte Januar bis Mitte Juni auf der Relation Saßnitz, Wittenberge, Cassel, Mannheim, Basel. Ein Luxuszug bestehend aus Salon-und Speisewagen sowie zwei Packwagen für das viele Gepäck seiner Passagiere und zum Transport der erlesenen Speisen und Getränke für die Bewirtung auf der Reise. Er war reichen Skandinaviern vorbehalten, die es sich leisten konnten, in der Schweiz Winterurlaub zu machen. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen gabes eine ganze Reihe von Zügen, die damals ganz sicher Fernweh erzeugten, obwohl sie nun fast nur noch innerhalb des „Deutschen Reiches“ verkehren durften. Im Kursbuch von Sommer 1939 finden sich z.B. Verbindungen in Richtung Osten, wie eine Direktverbindung „Kassel-Breslau“.
Danach war es erst mal wieder vorbei mit Luxus und Fernreisen. Nun hieß es „Räder müssen rollen für den Sieg, unnötiges Reisen verlängert den Krieg“. Kriegsgüter, Soldaten und viele Menschen, die sich garantiert nicht als „Reisende“ betrachten durften, füllten in dieser dunkelsten Zeit unseres Landes die Züge. Die Angst war ständiger Begleiter.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bahn Transportmittel für Vertriebene und bald auch für sehnsüchtig erwartete Kriegsheimkehrer aus dem Lager Friedland. Zudem begann das große Aufräumen und Reparieren. Es dominierten Material- und Militärtransporte der Besatzungsmächte (die Amerikanischen Militärschnellzüge fuhren mehrmals täglich auf ihrem Weg von Heidelberg/Frankfurt nach Berlin durch Ihringshausen, und das bis 1990!). In den 1950er Jahren begannen aber bekanntlich auch die Wirtschaftswunderjahre und mit ihnen eine neu aufkommende Reiselust. Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch an die „Touropa-Züge“, mit denen sich jetzt erstmals auch die „kleinen Leute“ ihren Urlaub in den Bergen oder an der See leisten konnten. Und bereits 1962 konnte man sogar schon sein über alles geliebtes Auto im Autoreisezug nach Chiasso oder Port Bou mitnehmen.
Nach der Wiedervereinigung sorgten die großen Dieselloks aus Sowjetischer Fertigung mit dem Sound ihrer ungedämpften Turbolader für manche Schlafunterbrechung in Ihringshausen. Sie bedienten die Verbindung nach Erfurt, einer Stadt die für uns Westdeutsche vorher viel weiter entfernt war als New York oder Kapstadt.
Die Zeit der großen Fernzüge ist zum Glück noch immer nicht vorbei. So gibt es seit 2011 den „Moskau-Paris-Express“. Auf seiner 3.159 km langen Reise passierte er auch über mehrere Jahre Ihringshausen, von den meisten Ihringshäusern vermutlich unbeachtet. Falls wir den Klimaschutz tatsächlich ernst nehmen sollten, dann wird die Eisenbahn in Ihringshausen auch weiterhin eine bedeutende Rolle spielen. Und zwar nicht nur im spektakulären Fernverkehr sondern vor allem beim Transport von Waren und Gütern. Der Takt, den die Eisenbahnräder auf Weichen und Schienenstößen erzeugen, wird also wohl auch künftig in Ihringshausen zu hören sein. Allerdings wegen der technischen Weiterentwicklung zum Glück deutlich leiser.
Ein Triebwagen des damals rein erstklassigen „Fernschnellzug-Netzes“ der Deutschen Bundesbahn unterquert hier im Jahr 1958 um 10.37 Uhr als „Ft 44 Roland“ auf seinem Weg von Bremen nach Basel die Förderbrücke der Zeche der Gewerkschaft Möncheberg (Hessische Braunkohlenwerke - HBZ- G.m.b.H). Über diese Förderbrücke gelangte die Braunkohle mittels Loren in die Brikettfabrik, die auf der anderen Seite der Gleise lag. Diese Brikettfabrik war 1958 zwar bereits Geschichte, Braunkohle wurde aber noch gefördert und in Eisenbahnwaggons verladen. Heute befindet sich dort der Bauhof der Gemeinde.
Der Bahnverkehr in Ihringshausen im Jahr 1962 innerhalb von 24 Stunden
Innerhalb von 24 Stunden durchfuhren 69 Güterzüge den Bahnhof Ihringshausen. Sie hatten ein Gesamtgewicht von ca.
73.000 t, verteilt auf etwa 2.600 Güterwagen. Hinzu kamen noch 8 Übergabezüge, hauptsächlich im Zechen-und Industrieverkehr mit Start oder Ziel Ihringshausen.
Die besonders schweren Güterzüge wurden von Kragenhof und vom Rangierbahnhof Kassel bis nach Ihringshausen nachgeschoben, da von beiden Seiten eine starke Steigung existiert.
Weiterhin durchfuhren 34 Schnell-bzw. Fernschnellzüge den Bahnhof, außerdem 13 Eilzüge.
Im Nahverkehr sind 34 Züge aufgeführt, die alle in Ihringshausen gehalten haben. 8 von ihnen zusätzlich in Ihringshausen-West.
Ganz erheblich dürfte auch der Rangierverkehr gewesen sein. So mussten die Übergabezüge zusammengestellt bzw. aufgelöst werden. Für die Zeche mussten Leerwagen bereitgestellt und befüllte Wagen abgefahren werden. Dasselbe galt für die Verfüllzüge zur ehemaligen Zeche und Tongrube auf dem Möncheberg. Ferner gab es umfangreichen Einzelwagenverkehr zu den Laderampen und im „Haus-zu-Haus-Verkehr“. Hierbei wurden einzelne Behälter (Vorläufer der heutigen Container) oder sogar komplette Güterwagen auf Straßenroller verladen und dem Empfänger auf den Hof gestellt. Schließlich kam noch der Express- und Stückgutverkehr hinzu. Hierfür gab es die Möglichkeit, Waren beim Bahnhof direkt abzugeben oder abzuholen.
Wenn man all diese Zugfahrten zusammen rechnet, kommt man auf etwa 158! Rechnet man dann noch die Rückfahrten der Schiebelokomotiven sowie die vielen Rangierfahrten hinzu, ist von ca. 200 Fahrten binnen 24 Stunden auszugehen. Viel Arbeit also und Verdienstmöglichkeiten für viele bei der Bahn Beschäftigte in Ihringshausen. Für den Ort war das ein erheblicher Wirtschaftsfaktor.
Autor Rainer Neumann, Kassel, 2022
Quelle: Bildfahrplan der Deutschen Bundesbahn, Sommer 1962
Biografie
Rainer Neumann
Geb. 1952 in Ihringshausen
Ich habe von 1958 bis 1971 in Ihringshausen am Steimel gewohnt, mit damals noch völlig freier Sicht auf die Bahnstrecke. Geweckt wurde mein Interesse an der Eisenbahn sicherlich entscheidend durch meinen Onkel Rudolf Neumann, der in den Fünfziger Jahren in Ihringshausen Fahrdienstleiter war. Er schenkte mir auch meine erste Spielzeugeisenbahn und nahm mich oft mit auf das damals modernste Stellwerk der Bundesbahn in Cornberg, wenn ich dort Ferien machen durfte.
Seit den 1970`er Jahren bin ich Mitglied im Modellbahnclub Kassel und Mitbegründer der Steinertseebahn in Kaufungen, die zu diesem Verein gehört. Ferner Mitglied bei den Eisenbahnfreunden Kassel und beim Freundeskreis Historisches Ihringshausen.
Inzwischen als Rentner baue ich auf unserem Dachboden die Bahnanlagen zwischen Ihringshausen-West und Kragenhof nahezu maßstabsgerecht in 1:87 im Zustand der Fünfzigerjahre nach. Das ist für mich insofern sehr interessant, weil ich diese Anlagen noch aus meiner Kindheit und Jugend kenne. Durch den Bau der Neubaustrecke ist von diesen ehemaligen Anlagen praktisch überhaupt nichts mehr übrig; auch die Zeche ist natürlich längst Geschichte Lediglich die Kragenhofer Brücke existiert nach wie vor. Sie überspannt heute aber ein stark verändertes Fuldatal und vom Bahnhof in Kragenhof ist gar nichts mehr übrig.
Mein Ziel ist es, auf dieser Anlage die möglichst authentischen Züge dieser Epoche fahren zu lassen.
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"Das Wandern ist des Müllers Lust" – Die ungewöhnliche Geschichte eines Hauses
Unter Leitung des Darmstädter Architekten Albin Müller fand 1914 in der dortigen „Künstlerkolonie Mathildenhöhe“ die vierte und gleichzeitig letzte Ausstellung statt, die durch den Beginn des Ersten Weltkriegs ein vorzeitiges Ende fand. Albin Müller hatte dafür mit einer Mietshausbebauung, dem Eingangstor und dem Lilienbecken bedeutende Beiträge geleistet.
Vielleicht hing es ja mit seinem Namen zusammen, dass er außerdem ein transportables Ferienhaus entwarf…
Der quadratische, pavillonartige Bau erinnert an asiatische Tempel. Auf 64 m² Grundfläche und einem Obergeschoss bietet er Platz für sechs Zimmer und eine Küche. Die vorgefertigten Holzwände erlauben einen Auf- oder Abbau in zwei bis drei Tagen und passen bequem in einen Möbelwagen. Im damaligen Ausstellungskatalog wird das Haus als ein Triumph der modernen Technik und Baukunst bezeichnet.
In den 1920er Jahren wollte das Haus offenbar kein schlechter Müller mehr sein, denn es fiel ihm das Wandern ein:
Das Haus wurde von seinem neuen Besitzer, einem aus Darmstadt stammenden Kinderarzt, der mittlerweile in Kassel tätig war, als Sommerhaus an seinem neuen Standort in Kassel in der Gartenstadt Brasselsberg aufgestellt. Unter dem Eintrag im Kasseler Adressbuch 1933 ist der Zusatz „nur in den Sommermonaten“ zu lesen.
Als 1960 das Grundstück am Brasselsberg neu bebaut werden sollte, musste das Gartenhaus von dort weichen. Durch private Kontakte hatte eine Ihringshäuser Familie davon erfahren und das Haus erworben. Damit ging es ein weiteres Mal auf Wanderschaft. Ein Ihringshäuser Zimmereibetrieb zerlegte es also und transportierte es an seinen neuen Platz.
Dort steht es seit 1961 nahezu unverändert. Es erhielt lediglich zusätzlich einen gemauerten Windfang als Eingangsbereich, eine Außenverkleidung und wird bis heute als Wohnhaus genutzt.
Im Ort ist das Gebäude aufgrund seiner besonderen Form allgemein unter dem Beinamen „Teehaus“ bekannt.
Autorin: Barbara Wagner
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Buchübergabe an das Bergbaumuseum in Borken
Dieser Tage bekam der Autor des Buches „Die Zeche Möncheberg – Braunkohlenabbau in Ihringshausen“, Dipl.-Ing. Egon Pairan (ehemals u.a. Betriebsführer für den Tiefbau und die Tagesanlagen der Zeche Hirschberg, Großalmerode), Besuch von Herrn Ingo Sielaff, Historiker M.A., Museumsleiter des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums Borken (Hessen) und einem Mitarbeiter.
Der Termin fand, dem Anlass entsprechend, in der sogenannten „Steigerstube“ des Autors in seinem Wohnhaus in Fuldatal-Ihringshausen statt. Zugegen war der 2. Vorsitzende des Vereins, Werner Windeknecht.
Vorausgegangen war diesem Termin ein Vorstandsbeschluss des FKHI, dem Bergbaumuseum in Borken ein Exemplar des Buches mit Widmung zu überlassen.
Grundlage des Buches war ein Vortrag am 7. Oktober 2011 im Fuldataler Forum. Vor über 250 interessierten Besuchern informierte Egon Pairan im Bergmannskittel über die Bergbaugeschichte in Ihringshausen. Zu diesem Vortrag passend wurden auch viele Arbeitsgeräte, Grubenlampen, Erinnerungsstücke wie z. B. die Uhr aus der Kaue der Hessischen Braunkohle- und Ziegelwerke Ihringshausen, gezeigt.
Aufgrund der großen Resonanz des Vortrages kam die Idee auf, ein Buch über den Bergbau in Ihringshausen zu schreiben. Nach intensiven Recherchen und mit großer Unterstützung durch Doris Krug, Dr. Barbara Wagner vom Archiv des FKHI und dem ehemaligen 2. Vorsitzenden unseres Vereins, Bernd Schmidt, konnte das Buch mit über 100 Seiten und vielen Bildern am 8. Februar 2015 vorgestellt werden. Mittlerweile ist die 3. Auflage 2016, bis auf wenige Exemplare, vergriffen. (E.P.)
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Aus dem „Dinner for One“ machen wir ein Fest für Groß und Klein
Wir feiern den 90. Geburtstag der Märchenmühle
1926 erbaute Louis Becker seine Märchenmühle, die mit ihren kleinen Fachwerkhäuschen, Mühlen und dem darum fließenden Bach wie ein Dorf in den Berg anmutete. Viele ältere Fuldataler können sich noch an den „Märchenbecker“ und seine Mühle erinnern, denn früher war die Märchenmühle ein beliebtes Ausflugsziel für Groß und Klein. Versorgt wurde man durch einen Kiosk mit kleiner Gastronomie von Louis und Lina Becker. Familien konnten ihren Kaffee mitbringen und vor Ort kochen. Noch heute wird der Spruch „Familien können hier Kaffee kochen“ mit der Märchenmühle verbunden.
Die Märchenmühle mit dem Miniaturdörfchen wurde auch über Kassels Grenzen bekannt und lockte Wanderer in das beschauliche Fuldatal. Nach 36 Jahren der liebevollen und sicherlich nicht leichten
Arbeit, gab Louis Becker den Wirtschaftsbetrieb zugunsten seiner Mühle auf. Er starb Ende 1966 im Alter von 75 Jahren nach langer Krankheit.
Nachdem die Märchenmühle in den 1970er Jahren durch Vandalismus zerstört wurde, nahmen sich die ortsansässigen Vereine und die freiwillige Feuerwehr ihrer an und bauten sie erneut auf. Wenige Jahre
später wurde sie endgültig zerstört. Auf dem Gelände der ehemaligen Märchenmühle wurde daraufhin eine Grillhütte errichtet, die ihren Namen trägt.
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Beiträge zur Schulgeschichte und Heimatkunde von Ihringshausen
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Infos zum Vortrag am 19.4.2013 über den Wehrkreissanitätspark IX
Unter Aufsicht bereitete das Hilfspersonal - überwiegend Frauen - die Arzneien zu und machte sie versandfähig.
Der Wehrkreissanitätspark WSP IX auf der Eichhecke
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Infos zum Vortrag über die Firma Petzold am 24.8.2012
Bilder (Archiv FKhI) aus der Produktion:
Autor des Buches "Pelzveredelung Adolf Petzold GmbH", Bd. 6 der Schriftenreihe des FKhI (siehe "Publikationen")
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Bergbau in Ihringshausen
1964 ging eine 143-jährige Bergbaugeschichte in Ihringshausen zu Ende
Als Werner Henschel, Sohn des Kasseler Stück- und Glockengießers Georg Christian Carl Henschel, am 16. November 1820 ein Gesuch zur Erteilung eines Mut- und Schürfscheines für die Feldmarken Kassel, Wolfsanger und Ihringshausen bei der kurfürstlichen Oberrentkammer einreichte, konnte er wohl kaum ahnen, welche wirtschaftliche Bedeutung dies für die Region einmal haben sollte. Mit der Gründung der Braunkohlenzeche auf dem Möncheberg begann eine mehr als 140-jährige Bergbaugeschichte in Ihringshausen.
Am 3. November 1963 wurde die letzte von rund 15 Millionen Tonnen Braunkohle zu Tage gebracht. Allein 6 Millionen Tonnen konnten während des 143 Jahre währenden Bergbaus im Tagebau gewonnen werden. Mit der Sprengung des ehemaligen Betriebsschornsteins, der als Wahrzeichen von Ihringshausen galt, verschwand auch der letzte sichtbare Rest der Möncheberger Industrieanlage für immer.
Im Fuldataler Heimatmuseum sind noch zahlreiche Fotos und Dokumente aus der Geschichte der Braunkohlen- und Ziegelwerke zu sehen.
(Regio-Wiki,Kassel-Lexikon)
Als Bergbau bezeichnet man die Aufsuchung, Erschließung, Gewinnung und die Aufbereitung von Bodenschätzen aus der oberen Erdkruste unter Nutzung von technischen Anlagen und Hilfsmitteln
(Wikipedia)
Auch ein Bergmann braucht einmal seine Ruhe
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Eine Monotypie: Das Bild „Öl auf Speisekarte“ entstand 1966, die letzten Arbeiten Höhmanns datieren von 1969. Repro: Schmidt/HNA. So half der Essener Experte, die Bilder und Texte in eine chronologische Reihenfolge zu bringen. 95 Prozent der Arbeiten Höhmanns seien undatiert. Daher ließen sich die Bilder nur einordnen, „wenn man sich mit dem Werk auskennt“, sagt Lotz.
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Unweit der Fabrikanlagen der damaligen Firma Altmann, durch die Kriegseinwirkungen längst zerstört, traf er auf amerikanische Soldaten. Ihringshausen wurde kampflos übergeben. Die Amerikaner forderten unverzüglich das Aushängen weißer Tücher als Zeichen der Loyalität gegen die Besatzungssoldaten. Der allgemeine Aufruf dazu hing alsbald direkt neben dem Aushang der Todesandrohung durch die deutschen Stellen aus den Vortagen. Am Eingang des Bürgermeisteramtes hängte der Besatzungsoffizier die weiße Fahne selbst auf. Für Ihringshausen war der Zweite Weltkrieg beendet, kampflos und ohne weitere Kriegshandlungen.
Bürgermeister Johannes Bickel, er wurde am 19.4.1877 geboren, trat am 1.9.1917, also während des Ersten Weltkrieges, sein Amt als Bürgermeister von Ihringshausen an. Mit Tatkraft und Ideenreichtum ging er nach Ende des Krieges daran, für Ihringshausen vorbildliche kommunale Strukturen zu schaffen. 1920 wurde eine Ortssatzung für die Einrichtung einer eigenen gewerblichen Berufsschule verabschiedet. Die Schulträgerschaft lag damals bei der Gemeinde. 1922 sorgte er für die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Die damalige Pflichtfeuerwehr erkannte er als ungeeignet, den Feuerschutz der Gemeinde wirksam wahrzunehmen.
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Erschütternde Berichte
Klaus Rösch erstellt eine Dokumentation zu Ihringshäuser Luftschutzräumen