Freundeskreis Historisches Ihringshausen e.V.
Freundeskreis Historisches Ihringshausen e.V.

Was war los in 2022?

Rückblick auf die Jahreshauptversammlung 2022

 

Am 20. November fand die Jahreshauptversammlung des FKHI in der

Gaststätte “ Rosis´ Wiesenstuben “ statt.

Es herrschte große Freude wieder in bekannte Gesichter schauen zu können.

Der Corona-Pandemie geschuldet war dies die erste Versammlung in Präsenz seit über zwei Jahren.

Während Dessen sind viele Dinge geschehen, die den Verein schwierige

Zeiten überstehen lassen mussten.

Im Jahr 2020 legte Klaus Brandstetter, der 3. Vorsitzende, sein Amt aus persönlichen Gründen nieder und verließ den Verein. Seine bisherigen Aufgaben wurden von den übrigen Vorstandsmitgliedern übernommen.

Schwer erschüttert hat den Verein als im April 2021, plötzlich und unerwartet, unser 1. Vorsitzender Klaus Rösch verstarb.

Es musste Ersatz gefunden werden, ansonsten wäre der Verein nicht mehr

handlungsfähig gewesen.

Silke Geule-Himmelreich wurde, bis zur nächsten Wahl, als 1. Vorsitzende des Verein bestellt.

Mit hervorragender Unterstützung durch Doris Rösch konnte der Vorstand den Kalender für das Jahr 2023 erstellen. Dieser ist bereits in den bekannten Verkaufsstellen zu erwerben.

In diesem Jahr standen Neuwahlen an.

Unsere sehr geschätzte Schriftführerin, Julia Brede, stellte sich für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.

Der übrige Vereinsvorstand stellte sich, jedoch in anderer Position, zur Neuwahl.

Zwei weitere Vereinsmitglieder stellten sich, erfreulicherweise, zur Wahl um den Vorstand zu komplettieren.

Der neu gewählte Vorstand setzt sich nun aus den folgenden Personen zu-

sammen:

Carola Stein, 1. Vorsitzende, Silke Geule-Himmelreich, 2. Vorsitzende,

Wolfgang Schwarz, 3. Vorsitzender, Siegfried Jedamski, Kassierer und

Bruno Sauerwald, Schriftführer.

Der neue Vereinsvorstand dankte den Mitgliedern für das Vertrauen.

Des Weiteren wurden zwei neue Kassenprüfer*innen gewählt.

Dr. Barbara Wagner berichtete viele interessante Dinge aus dem Vereins-archiv.

Die Teilnahme am diesjährigen Weihnachtsmarkt ( 26. + 27.11.2022 )

wurde bekanntgegeben.

Für das kommende Jahr ist wieder das traditionelle “ Schlachte-Essen “

geplant. Auf dieses Highlight freuen wir uns schon jetzt.

Nach dem offiziellen Teil der Versammlung war noch ausgiebig Zeit zum Schnuddeln bei Kaffee und Kuchen.

Der Vorstand dankte allen anwesenden Mitgliedern für Ihre Treue zum Verein, wünschte eine frohe Weihnachtszeit, einen guten Jahreswechsel und hofft auf ein gesundes Wiedersehen im Neuen Jahr.

( C.S. ) 

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Fuldatal und die Olympischen Spiele 1972

 

Vom 26. August bis 11. September 1972 fanden die Olympischen Spiele in München statt. Auch wenn München als Hauptaustragungsort im Fokus stand, bekamen auch andere deutsche Städte etwas vom olympischen Ruhm ab. Die Wasseraustragungsorte waren beispielsweise in Augsburg und Kiel. Die zentrale Lage Fuldatals führte damals dazu, dass auch unsere kleine und noch sehr junge Gemeinde ein wenig Olympia zu spüren bekam.

Der olympische Fackellauf führte von München nach Kiel-Schilksee und durchquerte dabei auch Fuldatal. Die Läufergruppe setzte sich damals aus der Handballabteilung des TSV Ihringshausen zusammen.

In unserem Vereinsarchiv befinden sich zwei Bilder, die dieses historische Ereignis dokumentieren. Leider sind die Namen der Fackelläufer nicht bekannt, die vor dem Lebensmittelgeschäft Ullrich in der Veckerhagener Straße 118 abgebildet sind.

Auf dem zweiten Bild sehen Sie die Olympiaflagge am Begleitbus in der Ortsdurchfahrt Wilhelmshausen.

Wenn Sie sich an dieses außergewöhnliche Ereignis erinnern oder sogar einer der Fackelträger waren, würden wir uns über weitere Hintergrundinformationen sehr freuen. Unser Archivteam trifft sich montags (9-11 Uhr) im Vereinsarchiv im Keller der Grundschule Ihringshausen.

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Heinz Koch wurde am 5. August 1922 in Wolfsanger geboren. Er verbrachte dort seine Jugend, besuchte die Volksschule daselbst und trat am 1. April 1936 bei dem Tapezierermeister Karl Florin im heimatlichen Wolfsanger in die Lehre ein. Als sein Lehrmeister Florin im April 1940 zur Wehrmacht einberufen wurde, übernahm Heinz Koch, eben ausgelernt, das Geschäft in selbstständiger Führung für den Rest des Jahres.

 

Infolge Aufgabe des Geschäftes Florin arbeitete Heinz Koch dann ab 1941 bei der Firma Kilian in Kassel. Im gleichen Jahr wurde er für ein halbes Jahr zum Arbeitsdienst und anschließend zur Wehrmacht eingezogen. Er kam als 19jähriger zum Einsatz in Frankreich und geriet dort in Kriegsgefangenschaft, aus der er im Juni 1947 zurückkehrte.

Heinz Koch versuchte alsbald wieder in seinem Beruf, denn er sehr liebte, zu arbeiten. Es gelang ihm, in Calden die rechte Arbeitsstelle zu finden und sich dabei auf die Meisterprüfung vorzubereiten, die er schon im Juni 1949 mit Erfolg ablegen konnte.

 

Dem jungen Meister drängte es zu eigenem Schaffen. Schon am 11.Novenber 1949 machte er sich in Ihringshausen selbstständig. Er begann das Geschäft in jener schwierigen Nachkriegszeit mit 50 DM in der Kasse, zupfte Matratzen und tapezierte, wo es  „längst überfällig“ war. Denn das Geld war überall mehr als knapp, und nur das Notwendigste war zu erschwingen. So ging es einfach her, lange Jahre war auch bei Heinz Koch das „Geschäftsfahrrad“ in Gebrauch, ehe das schnellere Moped folgen konnte.

 

Im Jahre 1951, am 6. Oktober, schloß er mit Lieselotte Koch die Ehe, aus der eine Tochter hervorging.

 

Hier in Ihringshausen, dicht bei seinem heimatlichen Wolfsanger, dem er immer noch treu verbunden war, und auch blieb, gelang es ihm bald, im wirtschaftlichen Leben der Gemeinde Fuß zu fassen und zu seiner Entfaltung beizutragen.

 

Heinz Koch fühlte sich der Gemeinschaft verpflichtet und trat deshalb im Jahre 1952 dem Handwerker-und Gewerbeverein Ihringshausen bei. Sein reges Interesse, sein Wissen um die Belange des Handwerks wie des Gewerbes fanden bald Beachtung. Er wurde zum Schriftführer und Mitglied des Vorstandes gewählt. Im Jahre 1959, in einer Krise des Vereins, rief man ihn, aufgrund seiner ausgeprägten Persönlichkeit, als 1. Vorsitzenden an die Spitze des Vereins.

 

Dieser Berufung zeigte sich Heinz Koch in jeder Weise gewachsen. Er entfaltete vielseitige Initiativen, dabei immer ausgewogen und mit dem Ziel, die volkswirtschaftliche Rolle von Handwerk und Gewerbe den Bürgern der Gemeinde offenzulegen. Sein ausgeprägt Sinn für Organisation und seine Kontaktfreudigkeit erwiesen sich hier als besondere Gaben.

 

So führte er Modenschauen durch, die gesellschaftliche Ereignisse waren; er organisierte alljährlich die Schmückung und Beleuchtung der Hauptstraße des Ortes und der zahlreichen Geschäfte zur Advent und Weihnachten, die gleichzeitige Anstrahlung der Kirche in der Dorfmitte in dieser Zeit.

 

Er verfasste Preisrätsel, deren Lösung nur durch eingehende Betrachtung der Schaufensterauslagen möglich war. Die Preisrätsel fanden großen Anklang bei jung und alt; eine Jury entschied über die Zuteilung der Preise. Heinz Koch lag viel an dem Gespräch mit dem Käufer, mit dem Kunden.

 

Auch der Geselligkeit im Verein wußte er auf seine Weise zu dienen. Seine gut organisierten Fahrten ins Blaue – Bergen (Norwegen), Miesbach, an den Rhein, Mosel, nach Hochheim u.a. - wurden allen Fahrtteilnehmern zu bleibenden Erinnerungen.

Zu einer besonders schönen Gabe dieser Fahrten wurde die nun langjährige Freundschaft mit dem Tegernseer Alpenquintett. Alljährlich kamen diese hervorragenden Musiker nach Ihringshausen, um hier zur Kirmes aufzuspielen und neue Freundschaften zu schließen.

 

Das fachliche Vereinsleben wurde vornehmlich getragen von der monatlich erscheinenden Zeitung „DER HAUSFREUND“, die jeden Haushalt kostenlos zugestellt wurde. Hier spiegelten sich die Angebote der Ihringshäuser Geschäftswelt und andere Anregungen wider; Familiennachrichten, kirchliche Nachrichten mit religiösen Betrachtungen und schließlich Mitteilungen wie amtliche Veröffentlichungen der politischen Gemeinde brachten den Bürgern der Gemeinde hier einen Teil des öffentlichen Lebens ins Haus.

 

Die monatliche Ausgabe dieses auf Ihringshausen zugeschnittenen, in einer Auflage von 1400 bis 2000 Exemplaren erscheinenden Zeitung, brachte Heinz Koch, trotz der tatkräftigen wie sachkundigen Mitarbeit von Georg Höhmann, noch viele Arbeit und noch mehr Sorge mit sich. Er hat sie zu meisten verstanden und durch eigene Beiträge wie die Plaudereien in unserer Mundart:“ Wußten Sie schon …?“ der Zeitung Inhalt und Farbe gegeben.

 

Auch seine Aprilscherze sind hier zu erwähnen.

Dann gelang es ihm, Oskar Schade für einige Beiträge über die Geschichte des Handwerks zu gewinnen und setze sich immer wieder für jene Beiträge aus der gleichen Feder ein, die unter dem Titel „ De Bachspatzen“ 40 Folgen im „HAUSFREUND“ der Jahre 1965 bis 1969 erlebten.

 

Der oft auf 8 Seiten angeschwollene „HAUSFREUND“  war im Umkreis im Hessenland bekannt geworden. So gelang es Heinz Koch, im Jahre 1960 den Landesverbandstag der Handwerker- und Gewerbevereine nach Ihringshausen zu holen. Die glanzvolle Tagung brachte dem Ihringshäuser Verein und Heinz Koch volle Anerkennung ihrer Arbeit.

Es mag als ein Symbol gelten, daß in jenem Jahr Heinz Koch gelegentlich der Renovierung der evangelischen Kirche ein Exemplar des „HAUSFREUND“ in die obere Kugel des Kirchturms zur Aufbewahrung legen konnte.

 

Eine Krönung seiner Arbeit erfuhr Heinz Koch im Jahre 1967/68, als die   politische Gemeinde die Gestaltung ihrer 925-Jahr Feier dem Handwerker-und Gewerbeverein und damit dem Vorsitzenden Heinz Koch übertrug. Mit seinen Mitarbeitern Georg Höhmann, Emil Krug und Oskar Schade gelang es ihm, eine allseits anerkannte Festschrift  als Sondernummer des „HAUSFREUND“ – 119. Ausgabe vom Mai 1968 – herauszugeben.

Diese mit Beiträgen, Bildern und Skizzen aus alter und neuer Zeit reich ausgestattete Festschrift hat ein gerüttelt Maß von Arbeit gefordert.

Heinz Koch war immer erfüllt von Ideen, die hier wiedergegebene   Zeichnung einer Ansicht von Ihringshausen – vom Lohberg gesehen – geht auf seine Anregung zurück.

Er hat viel Mühe und auch Kosten aufgebracht, diese neuen „Ihringshäuser Zeichen“, auch das Heimatgedicht aus jenen Tagen bekanntzumachen auf Postkarten und Streichholzpäckchen.

 

Mit der in 1970 geschaffenen Großgemeinde Fuldatal kamen für unseren Verein neue Probleme heran.

Heinz Koch war es wieder, der den Ruf der Zeit in der rechten Weise vernahm, sich ihm kritisch stellte – und von dem Notwendigen immer überzeugt, das Wirken unseres Vereins auf den Raum der Großgemeinde erweiterte. Wir wurden unter seiner Führung zu dem Handwerker-und Gewerbeverein Fuldatal.

 

Die erste große Informationsausstellung des heimischen Handwerks und Gewerbes war eine überzeugende Schau, die auch von den politischen Gemeindekörperschaften anerkannt wurde.

In diesem Jahre sollte anläßlich des 5jährigen Bestehens der Großgemeinde eine zweite Ausstellung im Juni folgen.

Nun hat Heinz Koch uns seine Pläne überlassen; wir müssen sie ohne ihn gestalten.

 

Heinz Koch verstand es immer, in der notwendigen Weise mitzuwirken, seinen Platz auszufüllen. Als ein größeres Wohltätigkeitskonzert in der Sporthalle Fuldatal durchgeführt werden sollte, da war er es, der die notwendige Verbindung mit dem Bundesgrenzschutz-Orchester ebnete und die gelungene Veranstaltung sicherte. Noch vor wenigen Monaten, am 11. November 1974, konnte er im Kreis der Familie und Freunde sein 25jähriges Geschäftsjubiläum begehen. Seine unermüdliche Tatkraft soll uns Ansporn sein, in seinem Sinne weiter zu wirken.

(Nachruf Handwerker-und Gewerbeverein Fuldatal)

 

Heinz Koch verstarb am 11. März 1975. Er wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden.

Ein kleiner Platz mit Namensschild in Ihringshausen an der Ecke Friedhofstraße – Am Backhaus erinnert an ihn.

 

eingestellt am 5.8.2022

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Zwei neue Artikel über die Eisenbahn in Ihringshausen finden Sie  hier .

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Wir sind Teil der Arbeitsgemeinschaft Archive in Nordhessen

Im Jahr 2014 hat der Freundeskreis historisches Ihringshausen die Türen seines Archivs geöffnet und am „Tag der Archive“ in Nordhessen teilgenommen. Was für die Besucher eine Möglichkeit des Einblicks in die Archivarbeit des FKHI war, stellte für den Verein seine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Archive in Nordhessen dar. Als Mitglied dieser Gemeinschaft ist auch der FKHI in der Infobroschüre "Archive in Nordhessen" vertreten.

Die Arbeitsgemeinschaft Archive in Nordhessen hat zum Tag der Archive eine neue Infobroschüre ins Netz gestellt und einige Beiträge aus den angeschlossenen Archiven in ihrem Blog eingestellt.